Donnerstag, 13. Dezember 2012

Hallgatói Hálózat und Fórum 5 + 1 Punkte


1. Wir fordern eine umfassende Reform des Pflichtschul- und Hochschulbereichs!
2. Wir fordern eine Erhöhung der staatlich finanzierten Studienplätze zumindest auf den Stand des Jahres 2011!
3. Wir fordern die Einstellung der Budgetkürzungen! Die Geldmittel, die dem Hochschulbereich entzogen wurden, müssen rückgeführt werden!
4. Wir fordern die Abschaffung der Studienverträge!
5. Die  universitäre Autonomie darf nicht eingeschränkt werden!
Die Proteste werden so lange fortgesetzt, bis unsere Forderungen erfüllt sind.


1. Die Entscheidungen des Unterrichtsressorts können nur mit viel Zynismus als Reform bezeichnet werden. Was geschieht, nennt man Zerstörung. Wir benötigen eine neue Unterrichtspolitik, die – im Pflichtschul- und Hochschulbereich – auf die langfristigen Ansprüche und Interessen der ungarischen Gesellschaft eingeht. Wir fordern eine umfassende Reform des Pflichtschul- und Hochschulbereichs, weiters fordern wir, alle Entscheidungen unter Einbeziehung der Betroffenen zu fällen.


2. In allen Bildungsbereichen spiegelt die zentral festgelegte Zahl an Studienplätzen ausschließlich vernebelte Ideen der Regierung im Zusammenhang mit dem Hochschulwesen wider. Die Abänderung der Zahlen im laufenden Jahr bringt jene, die ein Studium beginnen wollen, in eine unmögliche Lage und ignoriert jahrelange angestrengte Arbeit und die Wünsche von tausenden Mittelschülern. Nur die oberen 10.480 werden gebührenfrei studieren können, was einen Frontalangriff auf die soziale Mobilität darstellt. Ein großzügiges tertiäres System dient den Interessen des ganzen Landes. Während in der Gesamtbevölkerung die Arbeitslosigkeit 11 % beträgt, sind nur 4 % der Universitätsabsolventen arbeitslos. Die drastische Verringerung der freien Studienplätze, die die Regierung beschlossen hat, widerspricht den Zielen, denen sich unser Land früher, in internationalen Verträgen verschrieben hat: der 40-prozentigen Erhöhung der Universitätsabgängerzahlen.  Wir fordern, dass es in jedem Bildungsbereich staatlich geförderte Studienplätze geben muss, damit die Institutionen nicht auch noch wegen der Studienrichtung diskriminiert werden. Des Weiteren, dass die endgültige Zahl der staatlich geförderten Studienplätze mindestens ein Jahr vor den Aufnahmeprüfungen bekannt gemacht wird, weiters fordern wir, dass es im Hochschulbereich mindestens so viele staatlich finanzierte Studienplätze geben muss wie 2011! Wir fordern, dass zweieinhalb Jahre vor der Abänderung der Zahlen Verhandlungen über deren Abänderung begonnen werden.


3. Der Staat kürzt die Geldmittel in einem Maße, dass die Bildungsinstitutionen nicht nur in ihrem Tagesbetrieb gefährdet sind und sich das Unterrichtsniveau extrem verschlechtern wird, nein, viele sich sogar von der Schließung bedroht. Wir halten es für inakzeptabel, dass die Regierung diese Budgetkürzungen mit der Wirtschaftskrise begründet, während ganz offensichtlich ein Vielfaches dieser Gelder aus dem System fließt, nicht selten als Folge von engstirnigen persönlichen Vorlieben von Regierungsmitgliedern. Die Qualität des Pflicht- und Hochschulbereichs und die Erhöhung der Studentenzahlen sind wichtige Faktor für die Zukunft des Landes. Wir fordern die gestrichenen Geldmittel zurück! Um das Niveau des Unterrichts verbessern zu können. fordern wir weitere Geldmittel für die Bildungseinrichtungen!


 4. Wir sehen keinen Sinn darin und halten es für skandalös, dass die Universitätsabsolventen mit administrativen Mitteln im Land festgehalten werden sollen. Die Studienverträge kommen einer Beschränkung der persönlichen Freiheit gleich. Durch sie wird nicht die Beschäftigung, sondern die Unzufriedenheit wachsen. Die Studienverträge widersprechen auch der EU-Richtlinie über die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Wir fordern die Abschaffung der Studienverträge!


 5. Die Regierung beschneidet die Entscheidungsfreiheit der Universitäten in einem fort und nimmt die Rektoren durch finanzielle Erpressung in Geiselhaft. Die Ernennung von Kanzlern, die wirtschaftliche Entscheidungen treffen, durch die Regierung ist eine schwere Verletzung der universitären Autonomie. Die Kanzler werden zum zentral gesteuerten Ausführungsorgan der beispiellosen Kürzungen und der daraus folgenden Entlassungen und Institutsschließungen. Wir sind überzeugt, dass Universitäten nur mit einem sicheren finanziellen Hintergrund, geschützt vor der Willkür der jeweiligen Regierung, fachlich und finanziell unabhängig mit einer gewählten Leitung erfolgreich tätig sein können. Wir fordern Respekt gegenüber der universitären Autonomie!


 +1: Die umfassenden Reformen müssen sicherstellen, dass auch Kinder aus Familien der Unterschicht die Chancen haben. eine universitäre Ausbildung zu absolvieren.

Die Regierung hat nicht nur uns auf hinterhältige Art aus der Entscheidungsfindung ausgeschlossen, sie hat auch die betroffenen Fachorganisationen und Gremien nicht angehört. Deshalb denken wir, dass wir mit radikalen Methoden Druck auf die Entscheidungsträger ausüben müssen. Die Protestaktionen werden nicht enden, solange die Regierung uns nicht anhört und unsere Forderungen nicht erfüllt. Wir schließen keine Kompromisse, sondern bleiben unseren festgelegten Prinzipien treu.

Hallgatói fórum (Studentenforum) 

Budapest, 10. Dezember 2012

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